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Heuerhof-Leben

Unser Heuerhof

Unsere kleine Hofstelle, in der wir bereits seit einigen Jahren leben, wurde im Jahr 1892 erbaut. Landwirtschaft wurde hier in den letzten Jahrzehnten nicht mehr betrieben. Die ehemaligen dazugehörigen Flächen, haben benachbarte Landwirte lange Zeit bewirtschaftet.

Wir haben im Jahr 2019 die Entscheidung getroffen, die Landwirtschaft auf dem Hof neu ins Leben zu rufen und im Nebenerwerb zur landwirtschaftlichen Berufsausbildung die Arbeit aufgenommen.

Ein Filmteam der ARD hat uns im Abstand von einigen Monaten begleitet und die Bilder im Rahmen einer Reportage zu Heuerhäusern, zusammen mit einigen anderen Familien, verarbeitet. Hier der Link:

https://www.ardmediathek.de/video/die-nordstory/neues-leben-in-alten-haeusern/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS82ODVhZTY5MS1jZGYyLTRmNWMtODY0Yy0yZmJlODE1ODE2NmU

Aufgrund der Gemeinsamkeiten bei der Reaktivierung unseres Hofes, mit den damaligen sogenannten „Heuerleuten“, haben wir den Namen „Heuerhof“ gewählt. Heuerleute bekamen als Bezahlung für Ihre knechtähnliche Hauptbeschäftigung bei einem Bauern, ein 3-4 ha großes Landstück zur eigenen Bewirtschaftung zugewiesen. Auch wir sind im Nebenerwerb, neben der Hauptbeschäftigung bei regionalen Bauern, mit unserem Hof auf ebenso kleiner Fläche gestartet.

Inzwischen bewirtschaften wir rund 21 Hektar in unserem Heimatdorf Elbergen, einem Ortsteil der Gemeinde Emsbüren, im westlichen Niedersachsen.

Die harten Lebensumstände der „Heuerleute“ waren hier im Nordwesten vor einigen Jahren noch ein Tabuthema und das nicht ohne Grund. Es ist spannend, sich mit der Geschichte und Lebensweise der „Mondscheinbauern“ auseinanderzusetzen. Sorgfältig recherchierte Informationen findest Du auf der Seite www.heuerleute.de.

Bio – von Anfang an

Die Idee einen Biohof zu gründen, basierte auf einer bewussten Neuausrichtung unseres Lebensstils. Unsere 10-monatige Weltreise als Familie hat uns die Zeit geschenkt, wichtige Fragen neu zu beantworten. Eine davon war: Was macht für uns ein „gutes Leben“ aus?

Für uns ist ein Teil der Antwort darin zu finden, wie wir unsere Lebenszeit seitdem verbringen, aber auch was wir unseren Kindern und Enkeln an diesem Ort für Fußabdrücke hinterlassen möchten.

Ein konsequentes Bekenntnis zu regionalen und saisonalen Erzeugnissen und einer regenerativen Form von Landwirtschaft, ist für uns gelebte Verantwortung. Wir halten es für uns sinn- und wertvoll, wenn nicht immer alles verfügbar ist! Nur so erhalten wir auf Dauer die natürlichen Ressourcen und pflegen und gestalten unsere Landschaft nachhaltig.

Wir halten nur so viele Tiere, wie wir mit unserem Land ernähren können. Deren Mist erhöht die Bodenfruchtbarkeit, welche wiederum beste Lebensmittel aus samenfestem Saatgut hervorbringt – zu 100% ohne chemisch-synthetische Hilfsmittel. Wir vermarkten unsere Erzeugnisse ausschließlich in der Region und erfahren dafür eine hohe persönliche Wertschätzung von unseren Stammkunden. All dies führt dazu, dass wir von Jahr zu Jahr unabhängiger und gleichzeitig krisensicherer werden. Die Abhängigkeit von Weltmärkten und Großkonzernen sehen wir als größte Falle für familiengeführte Betriebe. Nur vertrauensvolle regionale Wirtschaftskreisläufe können aus unserer Sicht langfristig zum Wohl aller Beteiligten beitragen.

Was ein bisschen wie eine schöne Geschichte aus Bullerbü klingt, ist für uns ein Alltag mit viel harter, aber sehr erfüllender Arbeit. Wir freuen uns, Dir auf dieser Webseite einen Einblick in unsere Wirtschaftsweise zu geben.

Solidarische Landwirtschaft

Unsere Vision ist ein gesellschaftlicher Wandel, der Verantwortung für die Mitwelt einschließt.

Bei uns kann man mitreden, wenn man mit anpackt. Die SoLaWi (Solidarische Landwirtschaft) mit der wir einen Teil unserer Flächen gemeinsam „beackern“, ist eine basisdemokratisch organisierte Verbrauchergemeinschaft von derzeit 68 Haushalten, die gemeinsam mit uns über den Anbauplan abstimmt, die Kosten für eine Saison übernimmt, als Gruppe die nötigen Arbeiten durchführt und dafür von unserem Hof regelmäßig mit frischem Gemüse, Getreide und Eiern versorgt wird.

Solche Modelle basieren auf gegenseitiger Wertschätzung und Partizipation. Für uns als Erzeuger werden Risiken aus Ertragsschwankungen abgefedert, da diese von der Gemeinschaft getragen werden. Und außerdem macht es einfach viel mehr Spaß, in einer Gruppe von engagierten und neugierigen Menschen zu arbeiten, als alleine!

Wenn Du interessiert bist, mit uns zu ackern: Sprich uns einfach an, wir nehmen gerne noch weitere Mitglieder auf.

Am 25. November 2023 findet unsere Jahresversammlung statt, wo wir unseren Gemüse-Anbauplan und die Kostenkalkulation für die Saison 2024 vorgestellen und eine anonyme Bieterrunde die Finanzierung des nächsten Jahres sicherstellen. Uns ist wichtig, das bio-Lebensmittel für jeden finanzierbar sind. In der SoLaWi-Gemeinschaft leistet jeder den Beitrag, den er erbringen kann - so wird niemand zurückgelassen.

Du kannst jederzeit die SoLaWi mal einen Monat lang testen. Wie läuft das ab? Du kommst einmal mit uns auf den Acker und arbeitest für drei Stunden mit, dafür holst Du Dir an 4 aufeinanderfolgenden Freitagen Deinen Ernteanteil ab, Deinen finanziellen Beitrag für den Testzeitraum bestimmst Du.

Also, runter vom Sofa! Hilf uns gerne dabei, den Lebensmitteln ihren Preis zu nehmen und ihren Wert zurück zu geben!